Freie Presse: Thema Berufsschule: Linke fordern Debatte im Kreistag

Landratsamt versichert, Gremium soll sich vor Fristende treffen können

Der Freistaat will seine Berufsschullandschaft durcheinanderwirbeln. Für das Gros der mittelsächsischen Standorte sind damit laut dem Entwurf des Teilschulnetzplanes herbe Einschnitte verbunden. So sollen in Rochlitz künftig keine Landwirte mehr ausgebildet werden. Der Burgstädter Standort des Berufsschulzentrums (BSZ) Döbeln-Mittweida soll sogar komplett schließen. Auch dem beruflichen Gymnasium mit der Fachrichtung Wirtschaftswissenschaften in Flöha droht das Aus. Eine Verlagerung zum Schuljahr 2024/25 in das BSZ Julius Weißbach nach Freiberg steht im Raum.

Bereits jetzt ist der Widerstand in den betroffenen Kommunen zu spüren. Das bestätigt Gottfried Jubelt. Der Augustusburger ist Fraktionschef der Linken im Kreistag und weiß um die Stimmung innerhalb seiner Fraktion, aber auch in den Reihen der anderen Parteien. Es ist mit Änderungsanträgen zu rechnen, bemerkt Jubelt. Denn beim den Plänen des Kultusministeriums darf das Landratsamt mitreden. Eine Stellungnahme ist bis zum 1. März nach Dresden zu schicken.

Zuvor sollen die Kreisräte die Chance haben, über das Papier zu debattieren. Die Linksfraktion bat deshalb Landrat Matthias Damm (CDU) darum, einen Sonderkreistag einzuberufen. Die Sitzung ist nötig, da sich aus dem Entwurf des Teilschulnetzplanes größere Probleme für das BSZ im Landkreis ergeben, ist Jubelt überzeugt. Dem ist sich offenbar die Kreisbehörde bewusst. Da sich die Kreisräte erst am 24. März und damit nach Fristende treffen, hat das Landratsamt einen Aufschub beim Kultusministerium erbeten. Wird dem Wunsch nach einer Fristverlängerung nicht stattgegeben, soll, wie Jubelt aus einem Antwortschreiben des Landrats an ihn zitiert, ein Sonderkreistag einberufen werden. Das Ziel ist auf alle Fälle erreicht und wir werden rechtzeitig über den Entwurf reden können. 

 

Quelle: Freie Presse Artikel, eingesehen am 14.01.2021um 17:15Uhr