Mit Stefan Hartmann und Marika Tändler-Walenta in Mittelsachsen
Am Mittwoch, dem 30. Juni 2021 war ich gemeinsam mit Stefan Hartmann in einem kleinen Ladengeschäft in Döbeln, um uns über die Auswirkungen der Corona-Pandemie zu informieren. Dabei wurde deutlich, dass insbesondere der bürokratische Aufwand ein starkes Problem für EinzelunternehmerInnen darstellt.
Anschließend trafen wir uns mit der GeschäftsführerIn vom Tourismusverband Sächsischen Burgen- und Heideland, eine der sechs Ferienregionen in Sachsen. Mittelsachsen gehört dabei neben den Landkreisen Nordsachsen und Leipzig zum Verbandsgebiet, welches dadurch sehr vielfältig ist und die Dübener Heide, das Nordsächsische Platten- und Hügelland, die Bergbaufolgelandschaft des Leipziger Landes und die Muldeauen beinhaltet. Insbesondere das europäische Leader-Programm, welches seit 1991 modellhaft innovative Aktionen vor Ort fördert, stellt sich als ein starker Baustein für die Weiterentwicklung der Region dar. In Mittelsachsen hat vor allem die Seebühne an der Talsperre Kriebstein überregionale Bekanntheit erreicht. Es zeigt sich aber auch hier, dass insbesondere die ÖPNV-Anbindung noch ausgebaut und verbessert werden muss, vor allem an den bestehenden Verkehrsverbundsgrenzen und der Anbindung der großen Städte wie Leipzig, Dresden und Chemnitz, um sich an den Bedarf der Tagestouristen anzupassen.
Auch das Schulverweigerer-Projekt in Mittweida stand an diesem Tag auf der Agenda. Insbesondere durch die Presseberichterstattung sind wir auf die Situation des Projekts aufmerksam geworden, das als ein Konzept zur „alternativen Beschulung und Betreuung“ in Mittelsachsen verstanden werden kann. Das Projekt versucht SchülerInnenn die auf Grund von Schulverweigerung kurz und mittelfristig nicht an einem geregelten Schulbetrieb teilnehmen können, trotzdem ihre Ausbildungsreife in Verbindung mit einer beruflichen Orientierung zu ermöglichen. Aus meiner Sicht ein so wichtiges Projekt, da wir in Mittelsachsen eine hohe Schulabbrecherquote haben und die Kinder und Jugendliche nicht aufgeben dürfen. Vor allem die Regelungen von Formen alternativer Beschulung durch die Landesebene war im Gespräch von Bedeutung und natürlich welche Förderungsmöglichkeiten es gibt. Als Mitglied im Ausschuss für Schule und Bildung werde ich mir dem Thema „alternative Beschallung annehmen und entsprechend tätig werden. Neben dem Schulleiter der Fichte-Schule Mittweida war der Geschäftsführer der VfB Mittweida, Info Friese und Rin Vertreter des Landesamtes für Schule und Bildung anwesend.
Am Donnerstag, dem 01. Juli haben wir zwei mittelständische Firmen in Döbeln besucht. Die Firma Weigert Bedachung Döbeln GmbH, ein 1898 gegründeter Innungsbetrieb und die Firma Knobloch, die älteste Briefkastenfirma in Deutschland. Die Gesprächsthemen konzentrierten sich vor allem auf dem aktuellen Materialmangel sowie Fachkräftebedarf, der Berufsschulnetzplanung und der der Situation im Ausbildungsjahr 2021/22. Daneben wurden unsere politischen Forderungen intensiv diskutiert, wie eine Vermögensabgabe der auch die Frage einer linken Industriepolitik für Sachsen. Für mich stand fest, vor allem der Dialog zwischen den politischeren Ebenen und den verschiedenen Interessenlagen vor Ort ist ein zentrales Element um auch die gesellschaftlichen Spannungen und Differenzen zu begegnen.