Konzert mit Esther Bejerano und der Microphone Mafia
Ulf Stephan

Festival „Gegen das Vergessen“ 15. Juli 2021, ab 15 Uhr

Gegen das Vergessen

Park der Opfer des Faschismus, 09111 Chemnitz (Nähe Johanniskirche)

Mit Texten, Musik und Gesprächen soll an den Sommer 2018 erinnert werden, in dem
rechtsextreme Gruppen und Parteien im Schulterschluss durch Chemnitz zogen. Der offen
gezeigte Fremdenhass schlug in rassistische und gewalttätige Übergriffe auf Menschen um. Das
Festival zieht auch einen Erinnerungsbogen in die Zeit des Nationalsozialismus. Damals arbeiteten
Menschen wie Sklaven in Chemnitz, Nachbarn verschwanden, weil sie anders waren oder an
anderes glaubten. Der Krieg brachte viele Opfer und eine zerstörte Stadt mit sich. Nicht vergessen
werden soll, dass Chemnitz der Ausgangspunkt des NSU war, der Menschen über Jahre kaltblütig
ermordete.

Das Festival beginnt 15 Uhr mit „Chemnitzer Stimmen“. Dabei sind lokale Initiativen, u.a.
VVN-BdA Chemnitz, die Geschichtswerkstatt Sachsenburg e. V., der Erinnerungsort Penig, die
Gruppe Seebrücke Chemnitz und der Anti-Rassismus-Beauftragte des CFC.

Gegen 16 Uhr tritt Microphone Mafia auf. Mittelpunkt der Musikgruppe war die 96jährige Esther
Bejarano. Sie überlebte Auschwitz als Musikerin im weiblichen Häftlingsorchester, dem
sogenannten »Mädchenorchester von Auschwitz«. Von Auschwitz nach Ravensbrück verbracht,
konnte sie auf einem der folgenden Todesmärsche entfliehen. Leider ist Esther vor wenigen Tagen verstorben
Ihr Sohn Joram Bejarano und Kutlu Yurtseven tragen Esthers
Botschaft aber über ihre Musik weiter.

Gegen 17 Uhr spielt die Chemnitzer Gruppe QUIJOTE (Sabine Kühnrich, Ludwig Streng) und trifft
auf Pedro Montero, Vorsitzender des Chemnitzer Migrationsbeirates.

Gegen 18 Uhr folgt noch einmal Microphone Mafia. Die Musiker haben einen ganz eigenen Stil
gefunden: Texte gegen Gewalt und Rassismus Rap in verschiedenen Sprachen. Hip-Hop-Beats
mit Einflüssen aus türkischer, italienischer, spanischer und irischer Musik

Neben dem Bühnenprogramm werden mehrere Ausstellungen gezeigt, die sich mit
Erinnerungskultur und –politik auseinandersetzen, u. a.:

Ausstellung von VVN-BdA Chemnitz
Gedenken. Mahnen. Widerstand. – GESCHICHTSBAUSTELLE
Chemnitzer Kriegsspuren – Orte der Erinnerung an 193345.

Ausstellung der Geschichtswerkstatt Sachsenburg e.V.
Porträts und Biografien von in Sachsenburg inhaftierten Menschen. Damit wird an die Geschichte
des KZ Sachsenburg von 1933 bis 1937 erinnert, welches sich in unmittelbarer Nähe zu Chemnitz befand und heute meist vergessen ist.

Das Festival ist eine gemeinschaftliche Veranstaltung der Rosa Luxemburg Stiftung Sachsen, des
DGB Südwestsachsen und dem Lokalen Aktionsplan für Demokratie der Stadt Chemnitz.
Auf der Festival-Homepage www.gegendasvergessen.eu sind Anliegen und Programm zu finden

Thiemo Kirmse (VVN-BdA Chemnitz)
0173 7382210 / guvrzb.xvezfr@tbbtyrznvy.pbz

Sabine Kühnrich (Arbeitsgruppe Chemnitzer Friedenstag; Musikerin)
0177 2231335 / fnovar.xhruaevpu@tzk.qr

Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen
Landtag beschlossenen Haushaltes